Geschichte der Aloe Vera

Aloe-Vera ist eine agavenähnliche Wüstenpflanze, die vor etwa 3500 Jahren zum ersten Mal in Hieroglyphenschriften erwähnt wurde. Diesen zufolge benutzen bereits die ägyptischen Königinnen Nofretete und später Kleopatra Salben und Öle mit
dem Zusatz frischer Aloe zur Körper- und Haarpflege.

Von den Ägyptern übernahmen die Griechen das Wissen um die Wirkung der Heilpflanze. Als deren Heimat galt im 4. Jahrhundert die Insel Sokotra.

Es heißt, Aristoteles habe Alexander den Großen dazu überredet, die Insel zu erobern, um in den Besitz der Aloe Haine zu kommen - damit standen ausreichend Heilmittel zur Verfügung, um die verletzten Krieger versorgen zu können. Auch die Römer nutzten die Erfahrungen der Ägypter und Griechen mit der wohltuenden Wirkung der Aloe-Vera-Pflanze.

Während der Herrschaft von Kaiser Nero, um 50 n. Chr., lebte der im ganzen Orient herumreisende Arzt und Naturforscher Dioskurides. Er erstellte in mehreren Büchern eine Arzneimittellehre mit vielen Rezepten zur Behandlung von einigen hundert Krankheitsbildern. In seinen umfangreichen Kapiteln über die positive Wirkung von Pflanzen beschreibt er die Aloe als eine seiner bevorzugten Heilpflanzen. 
Er empfahl die Anwendung des Aloe-Saftes bei zahlreichen Beschwerden zur Wundbehandlung, bei Magen- Darm Beschwerden, Zahnfleischent- zündung Gelenkschmerzen, Juckreiz, Sonnenbrand, Akne und Haarausfall.

Im Sanskrit trägt die Aloe den Namen Ghrita-kumari. Kuman bedeutet im Sanskrit auch Mädchen. Man glaubte, dass die Pflanzenheilkunde den Frauen die Energie der Jugend verleiht und von regenerierender Wirkung für die weibliche Natur ist.
In der indischen Ayurveda-Medizin findet die Aloe vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, z.B. als Verjüngungsmittel, bei Menstruations- beschwerden und zur Kreislaufstabilisation. Ayurveda umschließt den ganzen Menschen. Seele und Körper müssen in Harmonie zueinander stehen um gesund zu werden und zu bleiben. Diese Behandlungsart findet auch in den westlichen Industrieländern zunehmend Beachtung.
Für die Mohammedaner wiederum dient die Aloe-Pflanze nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als religiöses Glückssymbol. Im 10. Jahrhundert empfahl schließlich der Patriarch von Jerusalem Alfred dem Großen von England die Aloe-Heilpflanze. Auf diesem Weg gelangte sie nach Britannien, und somit stammen die ersten Heil- und Schönheitsrezepte mit Aloe-Vera aus England. Ursprünglich war die Aloe-Pflanze nur in Ost- und Südafrika heimisch. Wahrscheinlich wurde sie von Negersklaven oder von Seefahrenden Engländern auf den westindischen Inseln und Florida eingeführt.

Während des 16. Jahrhunderts
wurden auch die Indianerstämme mit der Aloe-Heilpflanze vertraut. Mit verdünntem Aloe-Saft rieben sie sich den ganzen Körper ein, um bei ihren beschwerlichen Wanderungen in den Sumpfgebieten vor Insekten geschützt zu sein. Diese insektenabweisende Eigenschaft der Aloe wurde später von den Indianern auch dazu genutzt, Materialien, die insektenanfällig waren, z.B. Holz, mit dem Aloe-Saft einzureiben. Dadurch blieben sie viele Jahre unbeschädigt.

Die indianische Anwendung der Aloe-Pflanze vor allem auch bei Verbrennungen wurde an den amerikanischen Universitäten zwischen 1930 und 1950 in zahlreichen Studien untersucht und bestätigt.

In den USA ist demnach auch die Behandlung mit Aloe-Vera, sei es als Pflanze zur äußeren Anwendung oder in Form des Aloe-Vera-Saftes zur Nahrungsergänzung, weit verbreitet.

In Deutschland war die Aloe-Vera bisher hauptsächlich als hautpflegendes, wundheilendes und feuchtigkeitsspendendes Mittel in kosmetischen Produkten bekannt. Der Aloe-Vera-Saft ist erst seit November 1996 im Handel.